Dienstag, 11. Mai 2010

"Endlich wieder einmal Neuigkeiten aus Litauen..."

Mitte März fuhr ich nach Liepaja, eine Stadt am Meer in Lettland und ich besuchte dort einen Freiwilligen aus Österreich und seine Kollegen.
Mittlerweile bin ich zwar froh, dass der Frühling eingekehrt ist, jedoch möchte ich euch dieses schöne Winterfoto auch nicht vorenthalten.

Ende März/ Anfang April war es endlich soweit und der Winter verabschiedete sich endgültig. Da es zusätzlich auch noch heftig regnete führte dies zu einer Überschwemmung und viele Bäume standen mehrere Tage unter Wasser.

17. April 2010: Mathilde und ich kauften sich am "Aleksoto- Turgus" (riesiger Markt mit gaaanz vielen Sachen) ein Fahrrad um jeweils 30 Euro. Es sind ganz alte Räder ohne Gangschaltung, jedoch sind wir höchst zufrieden, was auch gut ist, da wir mit diesen am Ende unseres Litauenaufenthalts eine Reise ans Meer vorhaben. :)


und natürlich radelten wir auch schon fleißig herum ;)



"Österreich- Tag" in Lopselis! Michi und ich präsentierten unser Land indem wir Bilder herzeigten, gemeinsam mit den Kindern sangen, tanzten, Musik hörten und kochten.


Ausflug mit den Kindern in den Tierpark: Dieses Gruppenfoto von uns (Vidas Gruppe) finde
ich einfach wunderschön :) - Die Kinder und Vida sind mir schon sehr ans Herz gewachsen und ich freue mich jeden Tag, wenn ich sie alle wiedersehe!

Sonntagabend, 2. Mai 2010: Vida rief mich an und teilte mir mit, dass Michi und ich am Montag anstatt in die Arbeit zu ihr kommen sollten, da Vida frei hatte und sie mit uns gemeinsam Cepelinai (litauische Speise) zubereiten wollte. Natürlich sind wir dieser Einladung gerne gefolgt und verbrachten einen wunderbaren Tag gemeinsam mit Vida. Neben dem Cepelinai zubereiten feierten wir Vidas Geburtstag nach, plauderten über die verschiedensten
Themen, kosteten ein litauisches, ziemlich hochprozentiges Gesöff, tanzten, trafen Vidas Freundin + Verwandte usw.


Ich sag nur: "Was für ein verrückter, aber wunderschöner Tag"


So und dann schreib ich noch ein bisschen, was sich allgemein so tut:
Seit die Temperaturen steigen und sich die Sonne immer öfters blicken lässt, hat sich Kaunas total verändert. Viele Leute sind in den Straßen unterwegs und es scheint so, als wären die Menschen jetzt von ihrem Winterschlaf erwacht.
Grundsätzlich hat alles viel später zu blühen begonnen als in Österreich und erst seit kurzem
wird alles grün. - Wir mussten uns zwar länger gedulden, bis es einmal so weit war, jedoch hab ich dafür jetzt das Gefühl, dass es ganz schnell geht.- Mir kommt es so vor, als könnte ich den Unterschied an jedem einzelnen Tag erkennen.
Achja und übrigens haben wir jetzt schon so viele Stunden Tageslicht. Die Sonne geht abends ca. gegen 21 Uhr unter und um 6 Uhr morgens ist es schon wieder total hell :)
Übrigens spreche ich seit längerem schon sehr gerne litauisch. Zwar weiß ich, dass ich viele Fehler einbaue, da ich einen großen Teil der Grammatik ausgelassen habe, aber trotzdem habe ich Freude beim Reden.-Und irgendwie scheinen mich die Leute auch so halbwegs zu verstehen :) Manchmal gehts natürlich leichter und an einem anderen Tag steh ich wieder völlig auf der Leitung, aber das gehört wohl dazu.
Zusammenfassend ist es ein schönes Gefühl, wenn ich mit den Leuten kommunizieren kann. Und dies kam in der letzten Zeit öfters auch außerhalb von Lopelis vor: eine alte Dame plauderte mich im Supermarkt an, ich unterhielt mich mit dem Taxifahrer oder den Pädagoginnen eines Kindergartens und wir diskutierten über die Unterschiede zwischen österreichischen und litauischen Institutionen. Vor 2 Wochen waren Michi und ich spontan mit Vida in einem Kulturzenrum und haben da auch ganz spontan eine litauische (manchmal auch englische)
Führung durchs Haus bekommen- war sehr interessant :)
Lopselis: Diese Einrichtung ist ein Thema für sich und dieses System ist und bleibt mir wohl immer ein Rätsel.
Die Räume sind echt viel zu klein und irgendwie stopfen sie uns trotzdem immer mehr Kinder hinein. Mittlerweile sind wir 23 und das ist meiner Meinung nach unverantwortlich für die Kinder (Alter: 1,5-6 + teilweise beeinträchtigt) und das Personal.
Und zusätzlich habe ich das Gefühl, dass Personal abgebaut wird oder dass sie Geld sparen wollen- keine Ahnung. Arbeiterinnen werden auf Urlaub geschickt, haben weniger Wochenstunden oder arbeiten auf einmal in einer anderen Gruppe und nicht mehr bei uns.
Trotzdem gehe ich sehr gerne zur Arbeit und es bereitet mir Freude Zeit mit den Kindern zu verbringen.
Zurzeit stehen übrigens drei Adoptionen an- Für ein Mädchen gehts morgen ab nach Schweden, eine Junge kommt zu litauischen Eltern und ein anderes Mädchen kommt nach Italien. Das System der Adoptionen verstehe ich übrigens auch nicht ganz: In einem Fall gehts ziemlich schnell und im anderen Fall ergeben sich extrem lange Wartezeiten. Zu den italienischen Eltern habe ich übrigens Kontakt und das ist irgendwie schon ein tolles Gefühl, sie während sie auf ihre Tochter warten zu informieren beziehungsweise auch umgekehrt dem Kind von ihnen zu erzählen usw.
So, nun habt ihr euch wieder einmal länger als 1 Monat auf meine Nachricht gedulden müssen... Vielleicht schaff ich es das nächste Mal früher :) Bis dahin wünsche ich euch alles Gute und liebste Grüße
Christina

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