Wow, vorgestern genau vor 2 Wochen bin ich nach Litauen geflogen… Unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht. Seit meinem letzten Bericht hat sich wieder ganz viel getan bei mir. Schön langsam beginne ich es zu verstehen und mir wird vor allem bewusst, dass ich nun für 9 Monate hier bin. Die erste Woche lang war es eher noch wie ein Traum, wie Urlaub.
Ja und so wie ich auch rundherum ganz viel erlebe, so fühlte ich in den letzten Tagen auch die unterschiedlichsten Gefühle…
Ein paar Eindrücke von meiner Zeit hier in Litauen:
Letzte Woche besichtigten wir alle gemeinsam alle Projekte, in denen wir arbeiten werden. Ich fand das super, da ich nun auch eine Vorstellung hab, wie der Arbeitsalltag der anderen Freiwilligen aussieht. Ich fand jedes einzelne Projekt für sich interessant, besonders wohlgefühlt hab ich mich aber bei meinem. :-) Liegt wohl auch daran, dass ich schon viel von vorherigenVolunteers erzählt bekommen hab und mich damit auseinandersetzen konnte. Außerdem wurden wir so herzlich von der Gruppenleiterin Vida begrüßt. Sie umarmte uns und obwohl sie kein Englisch spricht, gab sie mir das Gefühl, herzlich willkommen zu sein. Ja und die Kinder sind auch alle gleich auf uns zugeströmt, haben sich an unsere Beine geklemmt usw. Gut angekommen sind vor allem auch die männlichen Volunteers, da den Kindern eine solche Bezugsperson abgeht.
Achja übrigens war/ ist es ein bisschen komisch zu wissen, dass diese Kinder dort leben und aufwachsen. Es ist nicht so wie ich es bisher von meinen Praxiserfahrungen gewöhnt bin, dass die Kinder von ihren Eltern abgeholt werden… Die Zeit, die die Kinder im Heim verbringen ist ihr Leben…
Es gibt auch eine „Babygruppe“ und in diesen Räumen liegen im Moment acht kleine Säuglinge. Unvorstellbar für mich, wie man solche Babys abgeben kann…
Ja, grundsätzlich freu ich mich auf die Arbeit und die gemeinsame Zeit mit den Kindern. Ich denke, dass dieses Projekt genau das richtige für mich ist.
Mittlerweile habe ich bereits meinen fünften Arbeitstag hinter mir und es gefällt mir sehr gut. Ich bin in einer Gruppe mit 12 Kinder, davon die meisten beeinträchtigt (Down- Syndrom, Körperliche Beeinträchtigung, Alkohol- Syndrom Kinder usw.) Die Kinder sind total nett, suchen nach Liebe und Geborgenheit, testen aber gleichzeitig auch sehr ihre Grenzen aus. - Vor allem bei uns Freiwilligen, da wir die Sprache nicht können und da geht das halt gleich mal viel leichter ;-)
Die Erziehung im Kinderheim ist etwas „gewöhnungsbedürftig“ und manchmal weiß ich nicht so ganz, wie ich damit umgehen soll…
Es wird oft etwas grob mit den Kindern umgegangen und es scheint fast so als wechselt die eine Konzentrationsphase die andere ab. Für die Kinder in diesem Alter ist das natürlich zu viel (jüngstes K. 1,5 Jahre) und auch wenn die Entwicklungsförderung im Heim gut gemeint ist, glaub ich, dass sie die Kinder mit so manchem Programm mehr überfordern anstatt sie zu fördern.
Dies ist glaub ich unter anderem auch ein Grund, dass es sehr laut und unruhig in der Gruppe ist und der ganze Tagesablauf sehr hektisch abläuft.
Über die Arbeit gibt es sooo viel zu erzählen, aber genaueres werd ich ein anderes Mal schreiben, da ich das ganze erst mal besser kennenlernen und das System besser durchschauen möchte.
Achja übrigens: Ein paar Freiwillige und ich beginnen jetzt in einem litauischem Chor zu singen… :) Am Montag trafen wir uns schon mit dem Leiter und jeder musste einzeln vorsingen, da sie die Stimmen hören mussten, um zu entscheiden, wer dem Chor beitreten darf und wer nicht. Als ich davon gehört habe, war ich kurz davor wieder heimzugehen, da ich echt nicht allein vorsingen wollte ;) Aber dann tat ich es doch und bekam schließlich ein Mail, dass ich genommen wurde!
Nun zur litauischen Sprache: Sie ist irgendwie schräg. Der Sprachkurs hat zwar noch nicht begonnen, jedoch hab ich schon ein bisschen einen Einblick bekommen und es hört sich jetzt schon ziemlich kompliziert an für mich… :)
Naja deswegen lerne ich halt jetzt noch keine Grammatik, sondern „nur“ Vokabeln, die ich im Kinderheim gebrauchen kann. (Farben, Früchte usw.) Übrigens ist mein Projekt ein super Platz, um nebenbei ein paar neue Wörter mitzulernen.
Achja, das Essen hier ist richtig gut, aber kann echt gewaltig fettig sein. Vor kurzem erlebte ich eine fettige Überraschung, als ich wo abbiss und dann auf einmal Öl herausrann. Hab das Öl weggeleert und es waren ca. 5 Esslöffel…
Sehr gut verstehe ich mich übrigens mit meiner Mentorin Julija, obwohl sie irgendwie ein ganz anderer Typ ist wie ich :-) . Sie ist 21 Jahre alt, Model in Litauen und England (but only sometimes ;)), weswegen sie ganz viel Zeit für mich und die anderen Volunteers hat. Egal, ob es in unserem Haus Probleme gibt und z.B die Waschmaschine nicht funktioniert, wir nicht wissen wo der Müll hingehört, wir keinen Staubsauger, Besen oder ähnliches besitzen usw.- sie ist jederzeit bereit uns weiterzuhelfen. Auch so sehe ich sie öfters, wir treffen uns auf eine Tasse Tee oder ein Glas Wein, tratschen, hören Musik, sehen Filme usw. Also kurz gesagt bin ich froh, dass ich mich mit Julija so gut verstehe und ich schätze das sehr...
So, das waren jetzt einmal die wichtigsten Infos aus Kaunas :)
Ja und so wie ich auch rundherum ganz viel erlebe, so fühlte ich in den letzten Tagen auch die unterschiedlichsten Gefühle…
Ein paar Eindrücke von meiner Zeit hier in Litauen:
Letzte Woche besichtigten wir alle gemeinsam alle Projekte, in denen wir arbeiten werden. Ich fand das super, da ich nun auch eine Vorstellung hab, wie der Arbeitsalltag der anderen Freiwilligen aussieht. Ich fand jedes einzelne Projekt für sich interessant, besonders wohlgefühlt hab ich mich aber bei meinem. :-) Liegt wohl auch daran, dass ich schon viel von vorherigenVolunteers erzählt bekommen hab und mich damit auseinandersetzen konnte. Außerdem wurden wir so herzlich von der Gruppenleiterin Vida begrüßt. Sie umarmte uns und obwohl sie kein Englisch spricht, gab sie mir das Gefühl, herzlich willkommen zu sein. Ja und die Kinder sind auch alle gleich auf uns zugeströmt, haben sich an unsere Beine geklemmt usw. Gut angekommen sind vor allem auch die männlichen Volunteers, da den Kindern eine solche Bezugsperson abgeht.
Achja übrigens war/ ist es ein bisschen komisch zu wissen, dass diese Kinder dort leben und aufwachsen. Es ist nicht so wie ich es bisher von meinen Praxiserfahrungen gewöhnt bin, dass die Kinder von ihren Eltern abgeholt werden… Die Zeit, die die Kinder im Heim verbringen ist ihr Leben…
Es gibt auch eine „Babygruppe“ und in diesen Räumen liegen im Moment acht kleine Säuglinge. Unvorstellbar für mich, wie man solche Babys abgeben kann…
Ja, grundsätzlich freu ich mich auf die Arbeit und die gemeinsame Zeit mit den Kindern. Ich denke, dass dieses Projekt genau das richtige für mich ist.
Mittlerweile habe ich bereits meinen fünften Arbeitstag hinter mir und es gefällt mir sehr gut. Ich bin in einer Gruppe mit 12 Kinder, davon die meisten beeinträchtigt (Down- Syndrom, Körperliche Beeinträchtigung, Alkohol- Syndrom Kinder usw.) Die Kinder sind total nett, suchen nach Liebe und Geborgenheit, testen aber gleichzeitig auch sehr ihre Grenzen aus. - Vor allem bei uns Freiwilligen, da wir die Sprache nicht können und da geht das halt gleich mal viel leichter ;-)
Die Erziehung im Kinderheim ist etwas „gewöhnungsbedürftig“ und manchmal weiß ich nicht so ganz, wie ich damit umgehen soll…
Es wird oft etwas grob mit den Kindern umgegangen und es scheint fast so als wechselt die eine Konzentrationsphase die andere ab. Für die Kinder in diesem Alter ist das natürlich zu viel (jüngstes K. 1,5 Jahre) und auch wenn die Entwicklungsförderung im Heim gut gemeint ist, glaub ich, dass sie die Kinder mit so manchem Programm mehr überfordern anstatt sie zu fördern.
Dies ist glaub ich unter anderem auch ein Grund, dass es sehr laut und unruhig in der Gruppe ist und der ganze Tagesablauf sehr hektisch abläuft.
Über die Arbeit gibt es sooo viel zu erzählen, aber genaueres werd ich ein anderes Mal schreiben, da ich das ganze erst mal besser kennenlernen und das System besser durchschauen möchte.
Achja übrigens: Ein paar Freiwillige und ich beginnen jetzt in einem litauischem Chor zu singen… :) Am Montag trafen wir uns schon mit dem Leiter und jeder musste einzeln vorsingen, da sie die Stimmen hören mussten, um zu entscheiden, wer dem Chor beitreten darf und wer nicht. Als ich davon gehört habe, war ich kurz davor wieder heimzugehen, da ich echt nicht allein vorsingen wollte ;) Aber dann tat ich es doch und bekam schließlich ein Mail, dass ich genommen wurde!
Nun zur litauischen Sprache: Sie ist irgendwie schräg. Der Sprachkurs hat zwar noch nicht begonnen, jedoch hab ich schon ein bisschen einen Einblick bekommen und es hört sich jetzt schon ziemlich kompliziert an für mich… :)
Naja deswegen lerne ich halt jetzt noch keine Grammatik, sondern „nur“ Vokabeln, die ich im Kinderheim gebrauchen kann. (Farben, Früchte usw.) Übrigens ist mein Projekt ein super Platz, um nebenbei ein paar neue Wörter mitzulernen.
Achja, das Essen hier ist richtig gut, aber kann echt gewaltig fettig sein. Vor kurzem erlebte ich eine fettige Überraschung, als ich wo abbiss und dann auf einmal Öl herausrann. Hab das Öl weggeleert und es waren ca. 5 Esslöffel…
Sehr gut verstehe ich mich übrigens mit meiner Mentorin Julija, obwohl sie irgendwie ein ganz anderer Typ ist wie ich :-) . Sie ist 21 Jahre alt, Model in Litauen und England (but only sometimes ;)), weswegen sie ganz viel Zeit für mich und die anderen Volunteers hat. Egal, ob es in unserem Haus Probleme gibt und z.B die Waschmaschine nicht funktioniert, wir nicht wissen wo der Müll hingehört, wir keinen Staubsauger, Besen oder ähnliches besitzen usw.- sie ist jederzeit bereit uns weiterzuhelfen. Auch so sehe ich sie öfters, wir treffen uns auf eine Tasse Tee oder ein Glas Wein, tratschen, hören Musik, sehen Filme usw. Also kurz gesagt bin ich froh, dass ich mich mit Julija so gut verstehe und ich schätze das sehr...
So, das waren jetzt einmal die wichtigsten Infos aus Kaunas :)
Liebe Grüße
Christina
Hi Christina!
AntwortenLöschenWauh, das hört sich super an!! :) Freu mich, dass es dir gut geht und du so viel Freude an dem Projekt hast.
Ja anfangs sind die ganzen Neuigkeiten und "Umstände" ein wenig gewöhnugsbedürftig, aber das legt sich mit der Zeit.
Stimmt, die Zeit vergeht ja wirklich schnell...
Wünsche dir noch alles Gute und liebe Grüße!
Andreas
P.S.: Und schön brav die Sprache lernen! ;)
Labas Andreas!
AntwortenLöschenJa ich glaub auch, dass es einfach ein bisschen Zeit braucht und vor allem eine gewisse Routine vorhanden sein muss, um sich an das ganze zu gewöhnen und zu verstehen, dass das hier mein Leben für neun Monate ist :)
Ja, ich bemüh mich die Sprache zu lernen, aber ... :)
Christina